Zukunftsfähige Mobilität in Lippe: Multimodales Verkehrskonzept des Kreises Lippe ist in der nächsten Runde der Regionale

Gute Nachrichten für den Kreis Lippe: In seiner jüngsten Sitzung hat das Urban-Land-Board dem „Multimodalen Verkehrskonzept Lippe“ den sogenannten B-Status verliehen. Das Board berät über Projekte, die im Zuge der Regionale 2022 gefördert werden sollen.

„Mit dem Konzept wollen wir aufzeigen, wie Mobilität im ländlichen Raum zukunftsfähig und effektiv aufgestellt werden kann. Der Kreis Lippe soll damit auch als Vorbild für andere Kommunen vorangehen und zeigen, wie der ÖPNV bürgernah gestaltet werden kann. Die Verleihung des B-Status bringt uns einen Schritt näher an das Ziel, dass es auch als offizielles Projekt der Regionale 2022 gefördert wird“, freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann über die positive Entscheidung.

Flexibel dank Mobilstationen und Online-Plattform

Zum Inhalt des Konzepts: Die Fahrzeiten von regionalen Buslinien werden beschleunigt und auf Anschlüsse zu den neuen Ortsbussen abgestimmt. Je nach Nachfrage soll der flexible Einstieg in die Ortsbusse an zusätzlichen Bedarfshaltestellen im ländlichen Raum auf Anfrage ermöglicht werden.

Zudem entstehen Mobilstationen, die den Umstieg zwischen Bus und Bahn, dem Rad sowie dem Auto fördern. Sie bieten sichere Abstellflächen für Fahrräder sowie Ladestellen für E-Fahrzeuge. Ergänzende Angebote wie die Bereitstellung von Car-Sharing-Fahrzeugen oder Leihrädern runden das Konzept ab.

Außerdem soll dazu eine einheitliche Informations-, Buchungs- und Bezahlplattform entstehen, die den Nutzern online zur Verfügung stehen soll. Diese Mobilitätsplattform ist regional übergreifend in ein eigenständiges Projekt der sechs OWL-Kreise sowie der Stadt Bielefeld integriert.

Kern des Konzepts: Die Schnellbusachse quer durch Lippe

Im Mittelpunkt des Projekts steht die geplante Schnellbusachse im 30-Minuten-Takt der Buslinien 732 und 777. Die Verbindungen werden von Lemgo/Detmold über Blomberg, Schieder-Schwalenberg und Lügde nach Bad Pyrmont führen. Zudem ist die Neustrukturierung der Tarife, beispielsweise durch Job-Tickets, Teil des Regionale-Projekts.

„Wir wollen den Menschen einen Anreiz geben, um vom eigenen Auto auf den ÖPNV umzusteigen. Das gelingt aber nur, wenn wir das Angebot im öffentlichen Verkehrsnetz attraktiver gestalten – ein Ziel, das wir mit dem multimodalen Verkehrskonzept erreichen wollen“, fasst Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer der Kommunalen Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG), den Kern des Konzepts zusammen.

Die Schnellbusachse soll voraussichtlich im Herbst 2019 den Betrieb aufnehmen. Derzeit werden Gespräche mit dem Verkehrsverbund OWL (VV OWL) und weiteren möglichen Projektpartnern geführt, um Zuschüsse zur Umsetzung der Maßnahmen zu erreichen, zunächst für die ersten vier Jahre der Projektlaufzeit. Insgesamt strebt die KVG zur Finanzierung der Projekte Zuschüsse und Fördermittel in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro an.