- Viele konzeptionelle Überlegungen werden sich nur umsetzen lassen, wenn die Menschen die Möglichkeiten zukünftiger Mobilitätsangebote begreifen und für sich nutzen wollen. Lippe mobil wird daher eine integrierte Auskunftssoftware entwickeln. Sie soll die Kunden über das Verkehrsangebot aus Bus und Bahn, Car Sharing, Leihfahrrädern, Taxen und ggf. Mitfahrportalen informieren und eine flexible Nutzung ermöglichen. Das Ziel ist eine Komplettauskunft über die Verkehrsmittel und die Preise.
- Marktfähige Preise sind wichtig für die Akzeptanz integrierter Verkehrsangebote und sichern Teilhabe für sozial schwache Menschen. Sie richten sich an die unterschiedlichen Zielgruppen wie SchülerInnen und Auszubildende, (Berufs-)Pendler, Touristen und Besucher oder die Generation 60+. Das Preissystem muss die Integration „mittragen“, also insbesondere Kombikarten für die integrierten Verkehre bereitstellen (z. B. Bus/Dorfauto) und eine flexible Nutzung ermöglichen.
Im Folgenden lesen Sie mögliche Maßnahmen, die von der Verwaltung erarbeitet worden sind:
- Maßnahme 1
Lokale Preise im Zeitkartensegment für eine Gemeinde innerhalb des Kreises Lippe und für das gesamte Kreisgebiet sollen gesenkt werden. Durch die Flächenwirkung wird die Nutzung vereinfacht, insbesondere für Fahrgäste mit variablen Zielen. Für Fahrten außerhalb dieser Bereiche beinhalten die Tickets eine „Bahncard-Funktion“. Einzeltickets werden um ca. 40% rabattiert. Es soll eine Preisdifferenzierung für Sozialhilfeempfänger erfolgen. - Maßnahme 2
Ein neues Angebot im Ausbildungsverkehr soll entwickelt werden (angelehnt an die Maßnahme 1), z.B. ein kreisweites Ticket für Schüler und Auszubildende , das durch die Flächenwirkung auf die besonderen Anforderungen von Auszubildenden oder Kindern aus Patchwork-Familien zugeschnitten ist. -
Maßnahme 3
Informationen über die multimodalen Verkehre, also welche Verkehrsmittel stehen zur Verfügung, wann stehen sie zur Verfügung, was kosten sie, wie werden sie gebucht und bezahlt, sollen möglichst einfach und transparent aufbereitet werden. Dazu soll eine „App“ eingesetzt werden, die all diese Informationen abbildet.
Im Folgenden lesen Sie Anregungen, die externe Partner und Institutionen im Rahmen des Zukunftsdialogs Lippe 2025 eingebracht haben:
- Anregung 1
Heute gibt es hohe Preise mit wenig Nachfrage. Daher müssen neue Angebote geschaffen werden, die auch gekauft werden.Daraus ergibt sich: Niedrigerer Preis = höhere Nachfrage. - Anregung 2
Kreisweite, deutlich günstigere Tickets für Schüler, Anspruchsberechtigte nach z.B. dem SGB (Sozialticket), Senioren (unabhängig vom Abo 60+) und Abokunden sollen entwickelt werden. - Anregung 3
Menschen, die unsicher sind, den OPNV zu nutzen, soll kreisweit eine Hilfestellung, z.B. ein Busbegleiter, angeboten werden. Ein Vorbild ist die Bahnhofsmission oder die Busbegleiter in Bad Salzuflen und Lemgo. - Anregung 4
Internet oder Apps können von Kunden verstärkt genutzt werden, z.B. durch die „Wohin du willst-App“, die Internetpräsenz von Lippe mobil, Tickets können online gekauft werden, verschiedene Verkehrssysteme neben dem ÖPNV, d.h. E-Bikes, Dorfautos, Car-Sharung-Angebote, sind abrufbar.