Verkehrswege ertüchtigen: Weniger Staus und mehr Sicherheit realisieren

  • Nachteile in der Verkehrsinfrastruktur zwingen Lippe zum Handeln. Auch ohne direkten Autobahnanschluss in weiten Teilen Lippes muss das Straßennetz so gestaltet werden, dass der Individualverkehr und der Warenverkehr weitgehend störungsfrei funktionieren.
  • Unser Ziel ist eine bedarfsgerechte Verkehrsinfrastruktur. Das bedeutet auch, dass Straßen zugunsten von Fuß- und Radwegen zurückgebaut werden können. Der Kreis wird solche Maßnahmen prüfen, um die Sicherheit und Aufenthaltsqualität im Verkehrsraum zu verbessern.
  • Der Kreis Lippe hat messbar herausragende Ergebnisse bei der Verkehrssicherheit. Das stimmt aber nicht immer mit dem Lebensgefühl der Verkehrsteilnehmer überein, zumal derer, die sich nicht mit dem Auto fortbewegen. Der Kreis wird daher im Dialog mit dem Bürger Maßnahmen entwickeln, um die Sicherheit im Straßenverkehr und das Sicherheitsgefühl der Menschen weiter zu verbessern.

 

Im Folgenden lesen Sie mögliche Maßnahmen, die von der Verwaltung erarbeitet worden sind:

  • Maßnahme 1
    Die allgemeine Entwicklung des Individualverkehrs erfordert ein Umdenken im Ansatz der erforderlichen Anpassungen des Kreisstraßen- und Radwegenetzes. Hier ist es erforderlich, durch normierte Betrachtungen einen einheitlichen Verfahrensmodus zu etablieren, der durch ein optimiertes Auswahlverfahren gerechtfertigte Maßnahmen identifiziert.
  • Maßnahme 2
    Straßenentwicklungsplan: Als Weiterentwicklung der bestehenden Programme sollen durch systematische Analysen Optimierungen im Bestandsnetz der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen veranlasst werden. Hierbei geht es nicht um Neubauten, sondern um Verbesserungen im Bestand zur Steigerung der Leistungsfähigkeit im Straßennetz der Region.
  • Maßnahme 3
    Die aktuelle Situation beschreibt im ländlichen Raum vielerorts Strukturen, die in den 70er Jahren vor dem Hintergrund der damals überprognostizierten Szenarien zur Entwicklung des Kraftverkehrs geschaffen wurden. Hierbei wurde seinerzeit die Aufenthaltssituation der Bewohner in den Hintergrund gestellt. Ziel muss es sein, mit möglichst kleinen, gezielten Ansätzen wieder zu einer Balance Mensch – Kraftverkehr zurückzukehren.

Im Folgenden lesen Sie Anregungen, die externe Partner und Institutionen im Rahmen des Zukunftsdialogs Lippe 2025 eingebracht haben:

  • Anregung 1
    Die Straßen des Kreises Lippe werden nach verschiedenen Kriterien in einem normierten Verfahren bewertet u.a.

    • Sicherheit
    • Beleuchtung
    • Stauanfälligkeit
    • Verkehrsbelastung
    • Ausbaustandard
  • Anregung 2
    Das Kreisstraßennetz wurde bereits RIN- und RAL-konform eingestuft. Hierbei liegt die Hauptausrichtung in der Verbindungsfunktion einer Straße (z.B. verbindet Mittelzentrum „Lemgo“ mit Grundzentrum „Dörentrup“). Hieraus lassen sich dann Bedarfe realistisch ableiten
  • Anregung 3
    Es sollte insgesamt in Achsen gedacht werden und nicht nur nach Zuständigkeiten der Baulastträger. Insbesondere Straßen NRW muss eingebunden werden.
  • Anregung 4
    Die Forderungen zum Bundesverkehrswegeplan sollten aus Lippe einheitlich vorgetragen werden.
  • Anregung 5
    Es sollte ein zeitabhängiges Informationssystem geben, das den Nutzern mitteilt, wann die Belastung auf den Straßen am größten ist. Damit könnten Staus vermieden werden.
  • Anregung 6
    Bereits beschlossene Straßenbaumaßnahmen sollten auch umgesetzt werden (z.B. B238).
  • Anregung 7
    Durch Anpassungen gering belasteter Straßen und dem vorzugsweisen Ausbau von Geh- und Radwegen soll in Dörfern die Straße als Lebensraum attraktiver gestaltet bzw. erhalten werden. Eine „Balance zwischen Mensch und Kraftverkehr“ soll hergestellt werden.
  • Anregung 8
    Der Straßenraum soll für Menschen mit Behinderungen leichter nutzbar gemacht werden.