Vernetzen und fördern: Durch optimale Rahmenbedingungen die Umweltwirtschaft stärken

  • Lippe verfolgt das Ziel, den CO2-Ausstoß zu senken und den Anteil Erneuerbarer Energien an der Energieerzeugung zu steigern. Wir wollen die Energieeffizienz erhöhen und den Ressourcenverbrauch senken. Forschungsprojekte z. B. im Bereich „Intelligenter Energiesysteme“ und Entwicklungen lippischer Unternehmen im Bereich der Umwelttechnik bergen ein riesiges Wachstumspotential. Es gibt modellhafte Projekte in den Bereichen Erneuerbare Energien und „Elektromobilität auf dem Land“. Der Kreis Lippe muss diese Aktivitäten zusammenführen, neue Modellprojekte initiieren und darauf hinwirken, dass erfolgreiche Projekte rasch in der Breite angewendet werden. Auf diese Weise wird Lippe bundesweit als Klimaschutzregion mit enormem Wirtschaftspotential wahrgenommen (siehe Leitziele „Wirtschaft“ und „Mobilität“).
  • Der Kreis Lippe hat sich zu einem wichtigen Standort der Umweltwirtschaft insbesondere in den Bereichen Materialwirtschaft und Ressourcenmanagement entwickelt. Aus modellhaften Anwendungen können starke Impulse für ein wirtschaftliches Wachstum entstehen. Der Kreis Lippe betrachtet die Umweltwirtschaft als Innovationsfeld und sieht hier einen wichtigen Bereich der Wirtschaftsförderung (siehe Leitzeil „Wirtschaft“).
  • Mit Blick auf den Bevölkerungsrückgang steht der Kreis vor großen Herausforderungen bei der Ver- und Entsorgung. Gemeinsam mit den Kommunen, den Akteuren in der Wasser-, Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft müssen tragfähige Konzepte entwickelt werden. Das Ziel ist es, die bestehende Infrastruktur bei weniger Nutzern aufrechtzuerhalten und eine gleichbleibende Qualität zu bezahlbaren Preisen sicherzustellen.
  • Keine andere Branche ist auf eine intakte Natur und Umwelt so sehr angewiesen, wie die Tourismuswirtschaft. Eine wirtschaftliche Betätigung im ländlichen Raum sowie Infrastrukturmaßnahmen müssen daher auf ihre Folgen für den Tourismus hin untersucht werden.

Im Folgenden lesen Sie mögliche Maßnahmen, die von der Verwaltung erarbeitet worden sind:

  • Maßnahme 1
    Technologieinnovation Windkraft und Artenschutz: Erstmalig in Deutschland soll ein Pilotprojekt entstehen, dass mit Technologieentwicklungen zur Erhöhung der Effizienz und Akzeptanz von Windkraftanlagen und zur Ausweitung potentieller Standorte durch Technologieinnovationen beitragen soll. Das Projekt könnte eine Vorbildwirkung bei einem natur- und artenverträglichem Ausbau der Windenergie in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und dem Einsatz neuer Technologien (Radarsteuerung, Getriebelauf- und Bremsoptimierung, Entwicklung und Optimierung spezieller elektronischer Steuerungstechnologie etc.) erzielen.
  • Maßnahme 2
    Pilotprojekt „Kreislaufwirtschaft Cradle to Cradle als lippische Innovation“: Ziel dieses Konzeptes soll es sein, am Beispiel des Kreises Lippe zu untersuchen, ob eine zirkuläre Wertschöpfung auch regional qualitative Wachstumsimpulse erzeugen kann, in dem sie Produkt- und Prozessinnovationen auslöst. Da nach der Analyse des Projektes mit der Bertelsmann Stiftung 2015/16 der Kreis Lippe beste Voraussetzung bietet für die Etablierung der circulären Wertschöpfung, wird der Kreis Lippe mit Unternehmen Pilotprojekte initiieren, notwendige Partner der Abfallwirtschaft sowie Fördergelder einwerben und der Kreis mit seinem Abfallwirtschaftsverband selbst Teil des Pilotprojektes sein.
  • Maßnahme 3
    Nachhaltiges Bauen bei kreiseigenen Gebäuden als Vorbildfunktion für Kommunen und Bürger: Neben dem Passivhaustandard sind für den Beitrag eines Gebäudes zum Umwelt- und Klimaschutz weitere Nachhaltigkeitskriterien über den gesamtenLebenszyklus des Gebäudes entscheidend und sollen auf Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft werden, wie z.B.

    • Energie für den Herstellungs- und Entsorgungsprozess der Baustoffe
    • Emissionsbedingte Umweltwirkungen und der Ressourcenverbrauch (Ökobilanz)
    • Rückbau- und Recyclingfähigkeit (Cradle to Cradle)
    • Reinigungs-, Wartungs- und Instandhaltungsfreundlichkeit

Im Folgenden lesen Sie Anregungen, die externe Partner und Institutionen im Rahmen des Zukunftsdialogs Lippe 2025 eingebracht haben:

  • Anregung 1
    „Umweltberufe sollen identifiziert und gefördert sowie ihr Image gestärkt werden.